Menschen mit Fluchthintergrund sind oft auf psychosoziale Unterstützung angewiesen. Nach wie vor besteht eine starke Unterversorgung in der Schweiz.
Das Projekt SPIRIT setzt hier an and hat zum Ziel, die Resilienz von Geflüchteten zu verbessern und ihnen einen chancengleichen Zugang zu adäquater Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.
Aktuelles
Beitrag von neo1 Regionalradio
«Geflüchtete helfen Geflüchteten: Das schweizerische rote Kreuz Kanton Bern lanciert ein neues Angebot»
Aufzeichnung des Symposiums
Übertragung verpasst? Kein Problem. Die Aufzeichnung des Symposiums “Scalable psychological interventions: Quo vadis?” ist hier aufrufbar:
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Krieg in der Ukraine
Die aktuelle Situation in der Ukraine führt dazu, dass viele Menschen aus der Ukraine in der Schweiz Schutz suchen. Deswegen wird neu das PM+ Angebot auf Ukrainisch ausgeweitet, um eine adäquate Versorgung der Ukrainischen Geflüchteten im Rahmen des SPIRIT-Projekts zu gewährleisten. Mehr Informationen dazu welche Vorteile die Anwendung von PM+ in Krisen bringen kann, findet sich in diesem Video.
Ungefähr die Hälfte der Geflüchteten aus der Ukraine sind Kinder und Jugendliche. Um der adäquaten Behandlung dieser geflüchteten Kindern und Jugendlichen gerecht zu werden, wird das SPIRIT-Projekt auch auf unter 18-Jährige Ukrainer:innen erweitert. Dazu wird das von der Weltgesundheitsorganisation entwickelte Manual “Early Adolescent Skills for Emotions” (EASE) komplementär zu Problem Management Plus für Kinder und Jugendliche eingesetzt und im Sinne einer ersten psychosozialen Intervention angeboten.
219’529
Personen im Asylbereich in der Schweiz (Stand Ende 2023)
40 — 50%
der Geflüchteten in der Schweiz leiden an mindestens einer psychischen Erkrankung
63 — 75%
der befragten Asylsuchenden in der Schweiz sind nicht in der Lage, angemessen mit Ärzten zu kommunizieren
9 — 12 Monate
Wartezeit für einen Therapieplatz bei spezialisierten Institutionen bei einer psychischen Erkrankung
PM+
Die von der WHO entwickelte Kurzintervention Problem Management Plus (PM+) wird schweizweit implementiert. PM+ wird im Sinne eines Peer-Supports von dafür ausgebildeten Geflüchteten durchgeführt und dient der Stärkung der Resilienz sowie der Reduktion von psychischen Belastungen von Geflüchteten.
Screenings
Das systematische Screening soll zur Früherkennung von psychischen Belastungen bei Geflüchteten dienen. Geflüchtete mit einer psychischen Belastung können so erkannt und ihren Bedürfnissen entsprechend weiter verwiesen werden.
Sensibilisierungskampagne
Die Kampagne zielt darauf ab, das Bewusstsein für Themen der psychischen Gesundheit unter Geflüchteten und Fachpersonen zu stärken. Zudem soll auf die Verfügbarkeit und den möglichen Nutzen von PM+ aufmerksam gemacht werden.
Vernetzung
Durch den Aufbau von regionalen, interprofessionellen Netzwerken mit Akteuren aus Gesundheitsversorgung, Migrations- und Sozialwesen wird die psychosoziale Versorgung Geflüchteter verbessert. Die sogenannte “Map” gibt eine Übersicht über die wichtigsten Akteure und Angebote im Flüchtlingsbereich.
Was sind die Vorteile von SPIRIT?
- SPIRIT umgeht u.a. durch den Einsatz von Peers sprachliche, strukturelle sowie soziokulturelle Behandlungsbarrieren
- SPIRIT ist skalierbar, d.h. mit wenig Ressourcen können viele Betroffene erreicht werden
- SPIRIT wird von nationalen Partnern (z.B. Staatssekretariat für Migration, Schweizerisches Rotes Kreuz) unterstützt und von regionalen Partnern durchgeführt
- SPIRIT ist evidenzbasiert und wird durch Qualitätssicherung und Forschung begleitet