EASE – Early Adolescent Skills for Emotions
Eine psychologische Intervention für Kinder, Jugendliche sowie Eltern und Begleitpersonen
Laut des UNHCR handelt es sich bei über 40% aller weltweit Geflüchteten um Kinder und Jugendliche. Im Kontext des aktuellen Ukraine-Krieges sind es gar mehr die Hälfte aller Betroffenen. Mit Blick auf die skalierbare Versorgung dieser besonders schützenswerten Zielgruppe hat die WHO, evidenzbasierte psychologisch niederschwellige, transdiagnostische Verfahren für “Laienhelfer” entwickelt.
Das Ergebnis ist EASE, Early Adolescent Skills for Emotions. Ein Programm, welches darauf abzielt, Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9–15, bei der Verarbeitung von alltäglichen Schwierigkeiten (z.B. Symptome von Depression, Angst und Kummer) zu unterstützen.
Das Programm wird an Gruppen von 6–10 Personen durchgeführt, mit sieben 90 min — Sitzungen für Kinder und Jugendliche sowie drei 90 min — Sitzungen für die Eltern und Begleitpersonen.
Als TrainerInnen fungieren dafür spezifisch ausgebildete Laien, was eine effektive und kostengünstige Skalierung des Programms ermöglicht.
Inhalt für Kinder und Jugendliche:
- Meine Gefühle verstehen (Psychoedukation & Emotionserkennung)
- Meinen Körper beruhigen (Stressmanagement & Atemtechniken)
- Mein Verhalten ändern (Verhaltensaktivierung)
- Meine Probleme bewältigen (Problemlösestrategien)
- Bessere Zukunft (Aufrechterhaltung und Rückfallprävention)
Inhalt für Eltern und Begleitpersonen:
- Traurigkeit, Sorgen & Stress verstehen (Psychoedukation, aktives Zuhören)
- Stärkung des Selbstvertrauens (Lob, Rücksicht, Ressourcen)
- Selbstfürsorge & bessere Zukunft (Stressmanagement, Rückfallprävention)
Im Rahmen des SPIRIT-Projektes erhiehlt das Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer des Universitätsspitals Zürich von Seiten der WHO als erster Implementionspartner überhaupt Zugang zu EASE.
In diesem Zuge wurde als erstes eine offizielle ukrainischsprachige Version des Manuals getestet und validiert, welche in den nächsten Wochen auf der WHO-Seite verfügbar sein wird. Ein Training of Trainers wurde gemeinsam mit der WHO durchgeführt, weitere Trainings of Helpers sind geplant und die Implementierung wird bald beginnen, erste Kooperationspartner bestehen bereits. Aktuell übersetzt und validiert das SPIRIT Team EASE in 5 weitere Sprachen.